Bereits im vergangenen Jahr 2018 musste das Lichterfest bekanntermaßen ausfallen - zu groß waren die Einschränkungen wegen der Bauarbeiten im Zusammenhang mit der Ortsverschönerung.
Das WM-Viertelfinalspiel fesselte zudem die gewogene Fangemeinde am heimischen Sofa und hätte die Besucherzahl ohnehin eingeschränkt.
Ein tolles Feuerwerk fand für viele überraschend doch noch statt, wenn auch abgeschossen von einem Privatgelände.
In diesem Jahr stehen nun Sicherheitsaspekte einer Feier entgegen.
Hauptursache dafür ist der französische Anti-Terror-Plan Vigipirate, für den aktuell das höchste Warn-Niveau „urgence attentat“ gilt.
Nach der Attacke auf den Straßbourger Weihnachtsmarkt im Dezember 2018 wurde dieses angehoben und ist noch immer gültig.
Schilder an der Mairie, aber auch am Campingplatz weisen Besucher übrigens darauf hin und mahnen zur Wachsamkeit:
Neben dem zu tragenden Risiko wären hohe Sicherheitsanforderungen (s.u. 'Hintergrund') zu erfüllen, die immensen personellen und planerischen Aufwand mit sich bringen.
Das alleine wäre wohl ein K.O. - Kriterium für ein vermeintliches Fest, da ausgerechnet in diesem Jahr zudem wegen Urlaubs, aber auch Todesfällen, einige Helfer ausfallen, die in den Vorjahren dabei waren.
Als würde das nicht genügen, stehen der Ausführung der Feier aber auch materielle Gründe entgegen.
Da sich Rhodes inzwischen auch nicht mehr in der 'Großgemeinde' mit Langatte befindet, die Eigentümer des damit kostenlos nutzbaren Festzeltes war, müsste kostenpflichtiger Ersatz beschafft werden.
Nicht zuletzt sind da noch die Kosten für das Feuerwerk, das die Kasse um etwa 5.000,- Euro erleichtert.
Es ist eine Hauptattraktion des 'Fête de l’eau' und Besuchermagnet auch für Gäste, die nicht direkt aus Rhodes kommen.
An dieser Stelle sei etwas konstruktive Kritik erlaubt:
Die große Mehrheit, auch jene Besucher 'von Außerhalb', beschränkte ihren Besuch in den letzten Jahren auf die Dauer des Feuerwerkes.
Menschenmassen strömten vor dem 'feux d'artifice' heran und flossen gleich danach wieder ab. Andere betrachteten es gleich von zu Hause.
Die Zahl der Gäste, die an der Feier teilgenommen und diese aktiv unterstützt haben, hätte man sich in fast jedem Jahr höher gewünscht.
Unter Berücksichtigung von Risiko, Aufwand und Nachfrage sehen die Verantwortlichen in diesem Jahr jedenfalls von einer 'Fête de l’eau' ab.
Nun ist das Lichterfest zwar keine Feier eines nationalen Gedenktages, wie mancher wegen der Nähe zum 14. Juli annehmen möchte.
Es ist aber über die Jahre zu einer festen Instanz in Rhodes geworden und es wäre durchaus Schade, wenn es komplett ausfallen müsste.
Deshalb sucht man nach einer Lösung, zumindest das diesjährige Feuerwerk zu retten.
Ein Ansatz hierfür könnte in der erneuten Ausführung durch einen privaten Veranstalter und / oder Sponsor liegen; Gespräche wurden bereits geführt...
Sobald es Neuigkeiten dazu (oder zu anderen Festivitäten :-) ) geben sollte, werden wir sie natürlich baldmöglichst hier veröffentlichen.
Ein guter Vorsatz könnte jedenfalls sein, zukünftige Veranstaltungen aktiv zu unterstützen.
Es gibt schlimmeres als den Verzehr von Warmspeisen und Kaltgetränken für eine gute Sache :-)
Hintergrund:
Die französische Botschaft hat für interessierte Deutsche Informationen zu Vigipirate auf ihrer Website veröffentlicht.
Zusammenfassend ist es der zentrale Bestandteil der französischen Terrorbekämpfung, gilt permanent in unterschiedlichen Stufen und beinhaltet ca 300 Einzelmaßnahmen, u.A. in den Bereichen Verkehr, Gesundheit, Ernährung, Energieversorgung, IT-Sicherheit usw.
Das Thema ist im Übrigen nicht neu und man kann sich leider auch recht viele Veranstaltungsabsagen 'er-googel-n'.
Zudem finden sich auch einige deutschsprachige Informationen dazu im Netz. Ein interessanter Beitrag aus 2016 ist etwa auf der Webseite von Le Nachbar zu finden.
Die Informationen aus diesem Artikel stammen neben der Auskunft der Mairie (vielen Dank dafür) auch aus Gesprächen mit Anwohnern, Aktiven und ehrenamtlich tätigen.
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